Ambulantes Zentrum in Lübeck Moisling
Nach großem Renovierungseinsatz und aufwendigen Umbauarbeiten im ehemaligen Gebäude der Deutschen Bank zogen im Spätsommer 2023 die Kolleg*innen der Soziotherapie in die Räumlichkeiten im Oberbüssauer Weg 4 in Lübeck-Moisling ein. Seitdem ergänzen weitere Mitarbeitende aus der Sozialpsychiatrischen Krankenpflege (SPK), dem Bereich Netzwerk und Sozialraum und das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) die angebotenen Hilfen. Neben den offenen Beratungsangeboten werden dort zahlreiche Assistenzleistungen erbracht. Eine Standortkoordinatorin kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf. Ziel ist es, einen niederschwelligen Zugang zu Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Problemen zu schaffen.
Perspektivisch ist in Moisling geplant, weitere Angebote in der Vernetzung oder direkt dort anzubieten wie, z. B. die Sozialpädagogische Familienhilfe und die Beratungsmöglichkeit für Menschen mit Migrationshintergrund. Die bereits dort tätigen Kolleg*innen beantworteten der Redaktion folgende Fragen:
Was ist das Ambulante Zentrum (AZ) für dich und deine Arbeit?
Für mich ist es ein Treffpunkt für jeden Menschen, der vorurteilsfrei am Leben teilhaben möchte. Es gibt keine Barrieren, weder psychisch noch physisch, alle werden herzlich empfangen.
Mir bietet es die Möglichkeit, Angebotsgrenzen zu überwinden und über den Tellerrand meines Arbeitsplatzes im ABW hinauszublicken. Das erlebe ich nicht nur als Bereicherung für meinen eigenen Arbeitsalltag, sondern vor allem auch für die Arbeit mit meinen Klient*innen.
Es eröffnet neue Wege in der ganzheitlichen Versorgung von Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung.
Außerdem ist es eine großartige Möglichkeit, mit neuen Kolleg*innen aus anderen Bereichen zusammenzuarbeiten, sie kennenzulernen und von Ihnen zu lernen.
Eine Erweiterung des Wirkungskreises des Sozialpsychiatrischen Fachpflegedienstes und ein Ort der Beratung und des Netzwerkens der verschiedenen ambulanten Systeme. Hier entsteht für die Menschen in Moisling und Umgebung eine Anlaufstelle für das ambulante Angebot der BRÜCKE.
Wen will das AZ erreichen und wie soll es genutzt werden?
In erster Linie richten wir uns an die Menschen, die in Moisling oder in der Nähe leben und Bedarf an Unterstützung haben.
Es richtet sich an Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich sicher und angstbefreit in der Gesellschaft zu bewegen. Genutzt wird es individuell und auf die Bedürfnisse der Besucher*innen angepasst.
Nils Franz
Unsere Türen sind offen für alle Menschen in Moisling. Vielleicht wissen sie noch gar nichts über DIE BRÜCKE, sind jedoch einfach neugierig, was das AZ ist, welches in ihrem Stadtteil entsteht.
Laura Kindler
Wie ist aus deiner Sicht die Perspektive für das AZ?
Ich verbinde das AZ Moisling mit Wärme, Offenheit und tollen Kolleg*innen. Für den Stadtteil und darüber hinaus wird es ein Ort der Begegnung und Beratung werden. Ich freue mich darauf, das Zentrum beim Wachsen zu begleiten und zu unterstützen. Ich lade alle Kolleg*innen und Angebote ein, bei diesem Prozess mitzuwirken.
Ich sehe hier die Möglichkeit sozialraum- und bedarfsorientierte Assistenzleistungen anzubieten, die individuell auf die Nutzer*innen zugeschnitten sind und welche Übergänge und Vernetzung ermöglichen.
Friederike Oldörp
Aus meiner Sicht hat es einen weiten Weg vor sich. Es ist noch sehr unbekannt im Stadtteil Moisling. Wenn wir es gemeinsam schaffen, auf das AZ in all seiner Vielfalt aufmerksam zu machen, steckt erstaunlich viel Potenzial dahinter, das nur darauf wartet, sich entfalten zu können!
Nils Franz
Es bietet die Chance, im Lebensraum der Menschen in Moisling Präsenz zu zeigen. Perspektivisch auf niedrigschwellige Art und Weise diejenigen zu erreichen, die Unterstützung benötigen, aber bisher noch keinerlei Berührungspunkte mit BRÜCKE-Angeboten hatten.
Ich hoffe, dass wir unserer Lotsenfunktion gerecht werden und möglichst effektiv angebotsübergreifend zusammenarbeiten. Um vor allem eins zu gewährleisten: Hilfen wie aus einer Hand.
Laura Kindler
Es kann zu einem Ort werden, der vor allem von Moislinger*innen genutzt und mitgestaltet wird. Unterstützt und begleitet durch ein buntes, multiprofessionelles Team, das gut miteinander im Austausch und nach außen hin vernetzt ist. So wird es gemeinsam am Wohlergehen der einzelnen Person und damit letztlich auch des Stadtteils mitwirken.
Anja Hiller